Vanessa Patrick, Musikredakteurin bei PULS
Shownotes
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Transkript: https://musicate-me.podigee.io/1-vanessa-patrick-musikredaktion
Transkript “musicate me - ein In.Pulse Podcast” Folge 1 mit Vanessa Patrick
(Music) Johanna (J): Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Podcasts musicate me des Verbands für Popkultur in Bayern, kurz VPBy. Ich bin Johanna und mache meinen BFD beim VPBy. Mein Ziel ist es, nach dem Jahr fest in die Musikbranche einzusteigen und dort zu arbeiten. Nachdem es aber so viele verschiedene Berufsfelder in der Branche gibt, möchte ich euch ausgewählte Berufe vorstellen, näherbringen und euch aufzeigen, wie auch ihr diesen Weg einschlagen könnt. (Music fades out)
J: Hi Vanessa, ich freue mich, dich heute als erste Gästin zu begrüßen. Schön, dass du da bist. Möchtest du dich vielleicht einfach selber kurz vorstellen?
Vanessa (V): Hi, erstmal danke für die Einladung. Klar kann ich mich vorstellen! Ich bin die Vanessa Patrick, ich arbeite bei PULS vom Bayerischen Rundfunk in drei Bereichen: zum einen in der Musikplanung, dann in der Newcomer:innen Förderung und im Bereich Streaming Playlisten.
J: Des klingt ja schon mal nach einem relativ großen Bereich eigentlich mit sicher sehr vielen unterschiedlichen Aufgaben würd ich sagen.
V: Auf jeden Fall.
J: Und… vielleicht willst du einfach gleich mal starten, so… uns von deinem Alltag erzählen, ob du überhaupt einen Alltag hast, einfach, was du jeden Tag so machst…
V: Gerne. Also so einen richtigen Alltag habe ich eigentlich gar nicht, also der ist immer sehr unterschiedlich aufgestellt. Ich kann dir gerne mal von meinem heutigen Alltag erzählen, weil der halt gerade nah dran ist.
J: Sehr gerne.
V: Heute habe ich für die Newcomer:innen Förderung gearbeitet, das heißt wir bei PULS fördern ja Artists sowohl aus Bayern als auch aus dem deutschsprachigen Raum und wir sind immer auf der Suche nach jungen talentierten Musiker:innen aus der Szene und fördern die eben. Also wir fangen an mit einer Radiorotation z.B. und führen Interviews und so weiter und heute habe ich mich vor allem um die bayerischen Acts gekümmert. Da hab ich mir fünf Songs ausgesucht, die ich nächste Woche im Radio vorstellen möchte, hab da Factsheets erstellt über die Artists, habe auch O-Töne - also sogenannte O-Töne - angefragt, also das sind einfach Audio Statements von den Bands oder von den Musiker:innen und die sind bisher angefragt und ich warte einfach auch noch auf die Rückmeldung. Und genau… Also das habe ich eigentlich heute grob gemacht.
J: Bei den 5 tollen Songs, die du jetzt z.B. diese Woche rausgesucht hast und gern vorstellen würdest, sagst du da im Radio dann auch selber was dazu oder gibst du das an die jeweiligen Moderator:innen weiter und sagst denen dann so, ja hier ist des Factsheet, was ich erstellt habe, erzählt da doch bitte mal n bisschen was dazu und spielt den Song
V: Ich bin da eigentlich nicht zu hören. Ich stelle eigentlich immer alles zusammen für das Sendeteam und arbeite sozusagen im Hintergrund, also von mir bekommt man eigentlich so als Hörer:in nicht viel mit im Radioprogramme. Sondern ich hab halt den Kontakt zu den Bands, den ich einfach halte und pflege und sammel mir die ganzen Infos ein. Bei Newcomer Acts is es ja auch manchmal so, dass da halt auch noch nicht, sagen wir mal der Professionalisierungsgrad vorhanden ist, dass man sagt: “Hey, die haben schon einen Pressetext, die haben schon…” Ja, alles eben zur Verfügung und da führ ich dann auch manchmal so Mini-Interviews und frag dann halt einfach so n paar Basic Fragen… Keine Ahnung… Woher die kommen oder wie sie zu Musik gekommen sind und so. Und dann erstelle ich eben dieses Factsheet für das Sendeteam
J: Ach ja cool. Und wenn du jetzt sagst, du führst auch Interviews mit denen, unterstützt du die dann auch nachgehend so n bisschen? Also in die Richtung so, dass du ihnen sagst, ach ja, des wär cool, wenn ihr des für die nächsten Radiosender mal anpacken würdet, dass des einfach… Vorher schon steht, praktisch
V: Also weiterführend, dass sich die Acts auch bei anderen Radiosendern bewerben oder so… Also jetzt, es kommt immer drauf an… Also wir haben auch natürlich bei PULS Fördermittel in dem Sinne, dass wir Acts auch weiterempfehlen, z.B. auch für Showcase Festivals… Oder keine Ahnung, dass wir halt einfach so ein bisschen tiefergehende Zusammenarbeit anstreben. Also für jeden einzelnen Act kann ich das nicht anbieten, weil das einfach meinen Rahmen sprengen würde in meinem Arbeitsalltag. Also da muss man sich quasi mehr oder weniger auf eine Handvoll Musiker:innen committen, sagen wir, wo wir dann einfach auch das Potenzial sehen und sagen “Hey, okay, mit dem gehen wir jetzt auch eine längere Reise.” Aber also, wenn mich ein Musiker oder ne Musikerin frägt: “Ja kannst du mir da irgendwie einen Tipp geben, wo ich mich sonst bewerben kann?”, dann mach ich des immer. Also auf Nachfrage sowieso, ich helf da immer total gerne.
J: Und… Wie findest du die Newcomer:innen und die neuen Bands eigentlich überhaupt? Also wie wirst du auf die aufmerksam? Immer erst nachdem sie auf dich zugetreten sind oder ergreifst du da auch manchmal die Initiative?
V: Beides. Also ich ergreife sogar sehr viel Initiative, da is momentan Instagram mein Tool, das ich sehr intensiv nutze. Heißt, ich follow sehr vielen Musiker:innen aus Bayern auch vor allem und ich scanne mein Instagram Feed einfach regelmäßig. Und wie’s halt ist in der Szene, der eine Musiker kennt den anderen und dann führt von A nach B nach C meine Reise mich manchmal hin. Also das dann halt irgendwie ein Artist postet: “hey mein Kumpel hier aus Regensburg bringt in zwei Wochen nen neuen Song raus” und dann merke ich mir das einfach oder schreib dann auch direkt den Artist an und frag dann so: “Hey, kannst du mir den Song mal zuschicken, wie schaut’s aus?” Genau, und so bin ich oft auf der Suche nach neuen Musiker:innen. Aber wir bekommen natürlich auch viele Anfragen, die ich auch alle anhören, wenn’s dann halt einfach für’s Programm passt… Für’s Radioprogramm vor allem, weil das der erste Einstieg ist bei PULS in den meisten Fällen, dann geht das einfach so seinen Weg.
J: Was würdest du denn sagen, wie viel Zeit du auf Insta für die Arbeit verbringst?
V: Zu viel! Also vor allem halt Richtung Wochenende. Also weil Freitag Release Tag ist, da hänge ich halt dann schon viel Zeit rum und vor allem schau ich halt schon immer, dass ich Freitag sogar direkt nach dem Aufstehen meinen Feed scann. Wenn ich noch wach bin sogar Donnerstag Nacht noch direkt, weil ich weiß halt, wann die Leute das posten oder reposten. Oder dann sharen das irgendwie Freunde oder so und deswegen versuche ich das halt möglichst gut auf dem Schirm zu haben, was aber manchmal einfach auch nicht immer hundertpro funktioniert. Ich mein, je mehr - man weiß es doch einfach - je mehr Leuten man followt, umso mehr bestimmt der Algorithmus, was du siehst. Und dadurch gehen halt auch leider viele Artists dann irgendwann unter und sind halt ganz ganz hinten, vor allem bei den Stories. Und deswegen, falls da auch jetzt irgendwie beim Podcast Leute zuhören, die auch Musik machen, bin ich immer sehr sehr dankbar, wenn mir die Leute auch einfach selber schreiben und dann einfach sagen: “Hey, ich habe hier nen Song, magst du den mal anhören?”, denn so erreicht man mich auf jeden Fall immer auf dem direktesten Weg.
J: Also, wer zuhört und Interesse hat, slidet in Vanessas DM’s würd ich sagen.
V: Immer gern.
J: Aber in direkter Konkurrenz zu Insta steht ja jetzt doch auch sehr oft TikTok. Also da gibt’s ja auch einfach sehr viele Künstler:innen, die wirklich durch TikTok auch durchgestartet sind oder auf jeden Fall zumindest bekannter geworden sind. Bist du da auch unterwegs?
V: Ja, ich bin da auch wahrscheinlich zu viel momentan. Also ich scann da auch sehr viel. Da gibt's auch Artists, die sich da total gut aufgestellt haben, auch Newcomer. Z.B. Leopold aus Würzburg, der ist da gerade sehr intensiv auf der Plattform unterwegs und auch sonstige Newcomer:innen. Also Nina Chuba z.B., aus Berlin ist die glaube ich, die nutzt TikTok auch sehr effektiv finde ich. Und mei, wenn du einfach da, vielleicht auch noch, sagen wir mal, irgendein anderes Talent abseits der Musik hast, ist es halt auch einfach ein Tool, das du effektiv nutzen kannst als Promo. Also man muss sich halt natürlich auch am Ende ein Konzept überlegen und muss dann schon auch sich Gedanken machen, “ok, wie nutze ich die Plattform? Wie kann ichs vielleicht dann auch für meine Musik benutzen?” Du musst halt einfach auch irgendwas haben, das dich besonders macht, was aus der Masse heraussticht. Dass halt die Leute sich das auch einfach anschauen wollen, also…
J: Und dabei bleiben wollen…
V: Genau.
J: Ja, is auf jeden Fall wichtig.
V: Auf jeden Fall.
J: Gut, jetzt hat sich’s aber dann doch so angehört, ja, als würdest du sehr, sehr, sehr viele unterschiedliche Künstler:innen und Bands jede Woche, jeden Tag hören, entdecken… Keine Ahnung was alles. Wie triffst du denn da die Entscheidung? Wie sagst du denn, okay, die schaffens jetzt zu uns in die Playlist und die nicht?
V: Das ist häufig auch einfach so ein Gefühl. Also manchmal auch n erster Eindruck, dass ich halt irgendwie dann auch seh, zum einen wie weit die Professionalisierung vorangeschritten ist oder der Gedanke dahinter professionell Musik zu machen. Ich sehe das an z.B. auch Songtexten, ich hör’s an der Produktion, ich hörs prinzipiell einfach raus. Manchmal les ich’s in den Pressetexten, manchmal sehe ich einfach, was der oder die schon anzubieten hat. Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass da vielleicht viel mehr passieren kann, aber aktuell der Artist vielleicht noch nicht so weit ist. Wo man vielleicht auch sagt: “Ja ok, der bräuchte vielleicht halt auch einfach nen coolen Produzenten, dann kann das irgendwie was werden.” Ja, also wie gesagt häufig schon so ein erster Eindruck und Gefühl und dann am Ende spielt natürlich auch noch eine Rolle - wenn es ums Radioprogramm geht - ob der Artist zum Radioprogramm dazu passt, also soundmäßig. Also jede Radiostation hat ja eine musikalische Ausrichtung und da muss ich dann halt auch sagen: ok, das passt vielleicht weniger zu uns, zu PULS, oder das dann vielleicht sogar zu Bayern 3. Dann leite ich das auch an die Bayern 3 Kolleg:innen weiter, wir sind da auch auf jeden Fall im BR intern connected und schieben uns dann auch die Bands manchmal zu.
J: In dem Zusammenhang vielleicht auch nochmal interessant und wichtig: in welche Richtung würdest du PULS denn überhaupt einordnen?
V: Wir spielen Musik so in dem Bereich… Also eigentlich alles, was irgendwie so in unserer Zielgruppe angesagt ist… Also HipHop spielen wir, wir spielen Elektropop, wir spielen alles, was so Indie Pop, Indie Rock ist. Eigentlich prinzipiell Musik, die auch gerade trendet, also momentan ist es zum Beispiel so, dass halt so der Grunge aus den Neunzigern oder generell so der Pop Rock aus den Neunzigern so wieder zurückkommt. Also ich denke da z.B. an Mavi Phoenix oder RIN mit dem Song “Meer”, die halt einfach so den Rock wieder zurückbringen und wir schauen dann einfach, wo ist der Hype, wo ist der Trend, wo geht’s gerade in welche Richtung hin, passt es dann auch zu uns… Also es gibt auch Trends, die natürlich nicht so zu uns passen. Aber genau.. Danach gehen wir häufig, also wir versuchen halt immer so eine Nasenlänge voraus zu sein zu den anderen Radiosendern
J: Auf jeden Fall ein guter Ansatz.
V: Mhm.
J: Würdest du denn sagen, es gibt einen Unterschied zwischen der Musikplanung für den Radio und für die Playlisten? Also vor allem inhaltlich, stilmäßig oder überschneidet ihr euch da auch sehr?
V: Das kommt auf die Playlist drauf an… Und also bei PULS haben wir ja zum Beispiel den Release Radar Bayern, da packen wir aktuelle Releases von bayerischen Acts rein. Das können auch etablierte Acts sein, aber auch Newcomer und prinzipiell sind wir bei der Playlist… so ein bisschen, ich sag mal graswurzelmäßig unterwegs… Also das heißt, wenn vielleicht ein song noch nicht zu 100% ausgereift ist, dass wir ihn im Radioprogramm spielen, dann würde ich ihn aber trotzdem in die Playliste packen. Weil ich den Artist oder vielleicht auch den song als förderungswürdig empfinde, aber es hat halt einfach noch nicht gereicht. Manchmal feedbacke ich es auch an die Artists, dass es halt irgendwie aus dem und dem Grund einfach noch nicht gepasst hat für das Radioprogramm. Dann haben wir noch unsere PULS Playlist, die ist eher so ans Radioprogramm angedockt… Da packen wir Songs rein, die wir auch im Radio spielen. Ansonsten haben wir halt noch unsere Personality Playlisten wie Fridls Favs, wo der Fridl - das ist einer unserer Moderatoren - wo er einfach seine Lieblingssongs rein packt. Also wie gesagt von der Playlist abhängig.
J: Also eigentlich alles bunt durchgemischt…
V: Genau.
J: Jetzt hast du ja auch von deinem Alltag erzählt, was du so alles machst, aber du machst doch die Musikplanung und die Playlisten sicher nicht alleine, oder?
V: Nee, so viel Zeit hab ich auch nicht.
J: Wie findet ihr denn da dann ne Zusammenkunft sag ich mal, also, dass du nicht sagst, oh, aber alle meine Songs sind so toll, die ich jetzt gefunden hab, ich würd die gern alle mit reinnehmen und dann bringst du so zehn Songs rein und die anderen haben dann nur noch so Platz für einen, sag ich mal.
V: Wir haben da einfach einmal in der Woche, also für das Radioprogramm einmal in der Woche ein sogenanntes Abhör Meeting oder eine Abhör Sitzung. Da kommen wir zusammen, also wir heißt Musikplanung, dann eine Kollegin, die sich so ums Artist-Relations-Management kümmert, die hat auch quasi den Draht zu den ganzen Labels und Promo Agenturen, die halt diese ganzen Bemusterungen zugeschickt bekommt. Also Bemusterung heißt, dass eine Firma oder eine Agentur dahinter steckt, die Künstler betreut und die kümmern sich dann quasi, dass die Künstler, also dass die Musik von den Künstler:innern an die Radios geschickt werden Die Kollegin ist dabei und dann halt aus der Musikredaktion, je nachdem… Also das ist kein festes Team, sind auf jeden Fall Leute dabei, die Ahnung vom Radio Programm von PULS haben und die dann halt auch einfach in der Gruppe entscheiden, okay, der Song, den nehmen wir ins Radioprogramm auf und den anderen dann halt vielleicht nicht. Also das wird alles demokratisch entschieden, wir hören uns den Song ungefähr anderthalb Minuten an, dann sprechen wir drüber, manchmal… Keine Ahnung, dann erzählt man vielleicht auch noch mal was über den Artist, wenn man ihn noch nicht kennt oder sie und dann schauen wir halt einfach, ob es zu uns passt sozusagen.
J: Und wie lange dauert so ein Meeting? Weil ihr habt ja sicher nicht wenige Songs im Radio, oder?
V: Ja, also das dauert meistens so… Sagen wir mal zwei Stunden. Also wir hören uns schon immer sehr, sehr viele Lieder an. Also jeder Redakteur schaut dann natürlich auch vor diesem Meeting, welchen Artist bringe ich mit rein, welchem vielleicht dann doch eher nicht. Also da passiert dann schon so eine Vorauswahl, genau, ne Vorarbeit. Ich weiß, das ist manchmal für Musiker:innen nicht befriedigend, wenn man nicht im Radio stattfindet. Aber man muss halt auch sagen, man konkurriert am Ende gegen aktuelle Releases von den großen Artists wie Kraftklub, Casper oder Post Malone… oder Alice Merton… Und ja, da hat mans auf jeden Fall nicht immer leicht. Aber wir bei Puls versuchen auf jeden Fall immer auch den Newcomer Artists eine Plattform zu bieten und das bekommen die Artists bei uns auch auf jeden Fall.
J: Das ist ja dann auf jeden Fall schön für alle.
V: Ja und vielleicht noch einen Tipp: wenn’s bei einem Song nicht klappt, vielleicht klappt es beim nächsten. Und auf jeden Fall nicht aufgeben, bei der Sache bleiben, trotzdem Musik machen. Auch wenn wie gesagt, wenn’s mal nicht geklappt hat. Das heißt auch nicht, dass der Song irgendwie schlecht war, aber anhand diverser Kriterien hat es auch einfach mal nicht gepasst. Und ich weiß, es ist nicht schön, aber vielleicht klappt es dann beim nächsten Song. Und ich glaube, das kennt auch jeder Artist, der mal klein angefangen hat, also da… Ich schätze mal, das ist bei jedem Künstler oder Künstlerin so, dass er oder sie nicht mit dem aller, aller ersten Song im Radio gelandet ist, das muss man sich halt einfach nur noch mal ein bisschen zurück holen ins Gedächtnis, ja.
J: Des sieht man halt auch bei den ganzen, die mittlerweile groß sind, meistens halt nicht, dass die eben nicht mit ihrem ersten Hit direkt im Radio gelandet sind…
V: Total
J: Also, dass der erste Hit halt nicht der erste Song war
V: Ja
J: Ja, ähm… Nächste Frage, ganz klassisch: Was würdest du sagen, ist so das Schönste an deinem Job?
V: Das Schönste ist einfach, dass ich den ganzen Tag mit Musik zu tun habe. Also ich könnte mir da eigentlich auch nichts Schöneres vorstellen, weil ich hör den ganzen Tag Musik oder ich habe mit Artists was zu tun, pflege einfach den Kontakt. Ich finde es auch total schön, so Karrieren mitzubekommen… Also wenn ich eine Band schon ganz am Anfang irgendwie mal bei uns im Studio hatte und mit denen gequatscht habe und dann waren die auch ganz nervös, weil’s das erste Interview ist und dann…. Keine Ahnung, 2 Jahre später spielt der oder die dann deutschlandweit Touren und wird die ganze Zeit eingeladen. Manche Songs laufen sogar international und das Schöne ist einfach, dass die Bands sich das auch merken natürlich… Also dass die dann auch weiterhin den Kontakt zu uns pflegen und das einfach auch schätzen, dass wir so eine der ersten irgendwann waren. Und das ist auf jeden Fall immer schön, wenn man sowas auch mitbekommt. Und da ist auch natürlich immer cool, wenn man den Kontakt auch pflegt… Ja und so diese Reise einfach mitbekommt
J: Erinnerst du dich da vielleicht noch so an nen konkreten Aspekt oder ein Erlebnis, was dir da eben besonders in Erinnerung geblieben ist? So jetzt im Zusammenhang mit deinen Job oder vielleicht auch mit Bands, die jetzt eben immer noch dankbar sind?
V: Ja also Telquist z.B., so ein Regensburger Indie Pop Artist, der war auch damals.. Da haben wir auch noch eine Live-Session mit Video gedreht und ein Video-Interview geführt und der geht jetzt einfach total ab, also wenn du dir auf Spotify z.B. mal die Plays anschaust, wie oft seine Songs gehört werden… Und das ist eben erst ein Beispiel, der auch international gespielt wird. Also das ist einfach total schön mitzubekommen. Wir haben mit Alice Merton damals auch viel gemacht, ich kann mich auch noch an die Abhör Sitzung erinnern, wo ein Kollege den Song “No Roots” vorgestellt hat und der dann einfach… Keine Ahnung, von Südamerika bis Australien rauf und runter gelaufen ist. Also halt einfach voll der Überhit und dass wir den dann damals halt auch im Programm gespielt haben und dass der total abgegangen ist, das konnten wir natürlich auch nicht ahnen. Aber wir hatten natürlich schon so den Gedanken: “Hey, das ist einfach so ein Hit, den müssen wir auch auf sogenannter Hot Rotation spielen. Also das ist quasi so eine Rotation, die am meisten läuft am Tag im Radio und genau… Also wir hattens schon so im Gefühl, aber wissen tust du das am Ende nie, wie das abgeht und das sind einfach schöne Geschichten. Oder mit AnnenMayKantereit… Da habe ich leider noch nicht bei PULS gearbeitet, aber das weiß ich aus Erzählungen, dass wir halt mit denen auch von Anfang an Dinge gemacht haben, bei der Startrampe z.B. und dass wir halt einfach so die Bands auch entdeckt haben so für uns dann auch… Und deshalb quasi auch für das Publikum oder für unser Zielpublikum mit Videos schön aufbereitet haben, da Interviews geführt haben… Ist natürlich für uns immer schön zu hören, wie erfolgreich die Bands dann irgendwann geworden sind.
J: Voll. Ich würd sagen, so wie du des jetzt auch erzählt hast, dass man sich da dann schon auch irgendwo stolz fühlt, wenn man mal so n Lied entdeckt hat und dann läuft des wirklich irgendwann international. Würdest du sagen, dass das schon so ein Gefühl ist, was man da hat?
V: Ja schon, also das ist auf jeden Fall was schönes, was man dann mitbekommt. Klar, ich mein ich, die halt die ganze Zeit auch Bands sucht oder nach Musiker:innen, ich bin natürlich auch immer auf der Suche nach dieser Perle, die dann irgendwann durchstarten wird. Und wissens tust du’s nicht, aber wenn irgendwann der Fall ist, kannst du dir das dann auch natürlich irgendwann zuschreiben, dass du die halt entdeckt hast. Aber ich mein… Gut, am Ende ist es dann so aus meiner musikjournalistischen Perspektive nicht mein kompletter Alleinverdienst, sondern das ist halt der Artist, der da irgendwie was draus gemacht hat. Aber für mich ist es natürlich eine schöne Geschichte am Ende.
J: Des glaub ich sofort. Aber jetzt von den ganzen schöne Sachen, die du erzählt hast.. Also ich mein, ich will jetzt nicht unbedingt die Stimmung verderben, aber es gibt ja durchaus aus mal Sachen, die nicht so laufen wie geplant oder wo man sich dann danach denkt, oh man, wär’s jetzt anders gelaufen oder ja… Fällt dir da vielleicht direkt direkt was ein, wo du dir manchmal denkst, oh, das muss jetzt nicht sein oder das lief jetzt blöd?
V: Also ich hab ja früher bei M94.5 gearbeitet, das ist so ein Münchner Lokalradiosender, da hab ich sehr, sehr viele Interviews auch mit größeren Acts geführt, also auch international. Mei, also da hatte ich z.B. schon ein Interview, da ist so ne Band vor dem Interview auf die Wiesn gegangen und kam halt dann sturzbetrunken zum Interview. Ich mein, des war dann schon ein lustiges Interview, weil die halt betrunken waren, aber für meine Audioaufnahme war das halt dann einfach nicht so ideal. Aber wir haben dann auch einfach des Beste draus gemacht und sowas passiert halt, das kannst du dann auch nicht entscheiden. Dann gabs auch mal ein Interview, da stimmte der Vibe nicht so richtig zwischen mir und dem Interviewpartner… Also das habe ich aber sehr sehr selten muss ich gestehen. Da kamen viele Sachen an dem Tag zusammen und irgendwie waren dann halt… Ich glaube, das war für beide Seiten dann einfach nicht so cool am Ende und mei, des ist Arbeitsalltag. Wir sind auch alle nur Menschen und manchmal ist man halt irgendwie auf dem falschen Fuß erwischt worden und dann läufts halt nicht so wie man’s sich gewünscht hat. Aber das sind jetzt eher seltene Fälle würde ich sagen.
J: Wenn wir des jetzt alles mal so anschauen, das Positive, jetzt auch die nicht so schönen Sachen, würdest du dich nochmal für den Beruf entscheiden? Hättest du Lust, das nochmal zu machen?
V: Auf jeden Fall. Also ich kann mir nichts anderes vorstellen. Ich kann mich nur wiederholen, ich mag es total gerne mit Kunst und Musik was zu tun haben. Neue Bands zu entdecken, den Weg mitzugehen… Keine Ahnung, also ich finde das ist ein total schöner Alltag, den ich habe in meinem Berufsleben und was schöneres oder cooleres kann ich mir aktuell nicht vorstellen.
J: Hattest du eigentlich schon immer den Wunsch ins Radio zu gehen oder wie bist du dann irgendwann dazu gekommen, so ja, jetzt möcht ich ins Radio?
V: Neee, ich bin da so reingerutscht. Also ich habe ja schon M94.5 erwähnt… Damals, als ich studiert habe, kam ne Kommilitonin zu mir und hat gemeint: “Hey, du kennst doch sicher M94.5 und wir suchen da immer wieder Leute, die da halt anfangen” und ja… Dann habe ich mich irgendwann beworben, wurde auch genommen, habe dort auch direkt im Musikressort angefangen, weil ich auch schon davor angefangen hatte, so einen Blog zu schreiben. Ich bin halt immer auf Konzerte gegangen in München und habe dann halt so Konzertkritiken geschrieben. Ich hatte da schon auch irgendwie Lust auf sowas und dann kam halt M94.5 grad richtig und dort habe ich dann halt einfach alles ein bisschen gelernt, wie das mit dem Radio machen funktioniert. Damals hat sich aber noch nicht so der Wunsch entwickelt: “Hey, ich mache das auf jeden Fall erstmal auch beruflich.” Aber ja, ich habe dann mich beworben für eine Hospitanz beim BR und bin dann auch genommen worden und hab dann halt in dem einen Monat in der Hospitanz diverse Beiträge gemacht und hab mich da halt auch reingehängt und bin dann direkt übernommen worden. Ich denke mal, da spielt aber auch so ein bisschen Glück mit rein, also dass dein zukünftiger Arbeitgeber gerade jemanden braucht in dem Bereich, den du anbieten kannst. Und dass du so… Halt vielleicht auch schon so gewisse Vorerfahrungen hast, sowas spielt natürlich auch immer mit rein. Also im Radio z.B. dass du das Schnittprogramm beherrscht und einfach O-Töne, also Audiospuren, schneiden kannst und dass du das Programm auch schon kennst. Bei der Musikplanung war’s z.B. das Musik-Planer-Programm, das kannte ich auch schon von M94.5 und denk mal, das war dann auch so ein Faktor, der es für mich ein bisschen einfacher gemacht hat.
J: Mhm. Aber was hast du denn eigentlich studiert? Ging des so in die Richtung Radio?
V: ich habe Amerikanistik studiert.
J: Ach ja. Gut, ja, dann eigentlich nicht so wirklich.
V: Neeee, überhaupt nicht. Mei, Geisteswissenschaften… Wobei, also so ein paar Kurse hatte ich schon, die so ne Nähe dazu hatten. Also z.B. einen Kurs über Hip Hop und die Geschichte von Hip Hop, da hatten wir einen coolen Prof, der… Ja ,der halt da so ein bisschen in Popkultur… So n bisschen sich da reingefuchst hat und der da so die Affinität dazu hatte. Und genau, solche Kurse fand ich auch total schön und da habe ich alles so in mich aufgesogen und fand es total spannend. Und so alles rund um das Thema Popkultur gab’s halt auch in dem Studiengang einfach viel. Und da war ich auch dankbar und bin’s bis heute auch. Weil das einfach total interessante Seminare waren.
J: Das glaub ich dir gerne. Aber… Dann war der erste berufliche Kontakt, den du so in die Branche hattest, ja eigentlich erst bei…
V: M94.5
J: Genau. Das heißt, davor hattest du auch eigentlich noch keine Kontakte in die Branche, des war praktisch Neuland für dich.
V: Ja, komplett.
J: Wie wichtig würdest du denn jetzt aber auch so im Nachhinein sagen, ist es denn, dass man Kontakte oder Erfahrungen hat? Also glaubst du, es wär dir dann leichter gefallen oder hast du jetzt so trotzdem gut deinen Weg gefunden… Oder auch Anschluss?
V: Hmmm, also ich glaube Vorerfahrungen sind nicht immer … Also du musst nicht immer Vorerfahrungen haben, es gibt sehr, sehr viele Quereinsteiger in den Beruf. Weil, also du musst nicht immer… Keine Ahnung, irgendein fertiges Studium im Bereich Kommunikationswissenschaften oder Journalismus oder sowas haben, um in dem Beruf auch arbeiten zu können. Vor allem im Musikbereich nicht, also da ist ja auch häufig so die Musikkompetenz gefragt. Also dass du dich halt einfach auskennst… Also es kommt halt natürlich immer drauf an, in welchem Bereich du arbeitest. Also bei mir im im Radio z.B. ist es natürlich hilfreich, dass ich Töne schneiden kann, dass ich halt weiß, ok welche Fragen stelle ich. Bei der Musikplanung ist das Musik-Planer-Programm natürlich immer cool, wenn du das kennst, aber ist auch kein muss. Also das kannst du dir auch beibringen, es ist kein Hexenwerk. Also klar, du brauchst dann wahrscheinlich ein bisschen länger als jemand, der das Programm schon kennt. Aber solange du halt auch irgendwie das Gefühl dafür hast, wie du nen Tag Musik planst, also dass da halt einfach eine coole Reihenfolge erstellt wird im Musikprogramm vom Radio, dann das kriegt auch ein Musik affiner Mensch hin, der da kein Vorwissen hat so… Aber wie gesagt, ich würd’s so zusammenfassen: es ist hilfreich, es schadet nicht, Vorkenntnisse zu haben, aber es ist kein Muss.
J: Gut auf den Punkt gebracht würd ich sagen. Jetzt aber nochmal zurück zu deinem Studium: gab’s eigentlich nach dem Studium - oder auch im Studium - für dich noch andere Richtungen, die du irgendwie gerne eingeschlagen hättest?
V: Kam für mich eigentlich nichts in Frage außer dem Bereich. Ich war ja dann auch froh, dass es geklappt hat und dass ich halt in dem Bereich jetzt heute arbeiten kann. Ich habe davor auch was anderes studiert gehabt, das war halt auch nichts für mich. Aber mei, wie’s halt ist, wenn man so unentschlossen ist in seinen 20er Jahren.
J: Ja, des stimmt, aber dann ist es ja sehr schön, dass du da jetzt so super angekommen ist
V: Total.
_(Music)
J: Mittlerweile ist Vanessa aber nicht nur für’s Radio tätig. Neben ihrer Arbeit bei PULS ist sie auch freiberufliche Autorin und gibt Workshops, unter anderem als Dozentin beim VPBy im Rahmen unserer Go.Professional Workshops. Go.Professional ist eine bayernweite Veranstaltungsreihe des VPBy, die es seit 2001 gibt. Mittels verschiedener Workshops versuchen wir dabei, Musiker*innen und Bands sowie deren Umfeld rund um das Thema Musikbusiness zu qualifizieren. Dozierende kommen dabei aus der Branche und sind noch immer in der Praxis tätig, somit können sie ihre eigenen Erfahrungen weitergeben.
(Music fades out)_
J: Dann hätte ich jetzt vielleicht noch eine letzte Frage an dich, einen Ratschlag, den du den Leuten vielleicht mit auf den Weg geben kannst, die selbst sich gern in die Richtung orientieren möchten: Was würdest du sagen, was sind so die Hürden auf dem Weg zu dem Job? Oder dann vielleicht auch im Job selber?
V: Die Hürden sind manchmal, ja vielleicht, dass man Praktika machen muss manchmal… Also M94.5 ist ja wie so eine Art Praktikum. Also nur, dass du halt da meistens über mehrere Semester arbeitest, aber das ist quasi von der Ausbildung her - je nachdem wie man es definieren möchte - aber das ist wie so ein ganz ganz großes Praktikum auf jeden Fall. Also ich glaube, ohne M94.5 wäre ich auch nicht da, wo ich jetzt heute bin. Weil ich dort einfach sehr, sehr viel lernen konnte: ich habe moderiert, ich habe recherchiert, ich habe das alles von der Pike auf gelernt, hab Kurse besucht von Leuten, die darin sehr viel Erfahrung haben, ich habe Interview Trainings gemacht. Ich habe also wirklich alles… In allen Bereichen konnte ich mal reinschnuppern und ich denke mal, das ist schon auch ne Hürde, wenn du jetzt ins Radio kommen willst und dort als Redakteur oder freie Mitarbeiter arbeiten willst. Dass du das komplett ohne Vorerfahrung machst… hmm, bin ich mir nicht sicher. Aber wir haben jetzt z.B. bei PULS auch unsere PULS Talente Programm, wo wir gezielt auch Leute fördern, die da auch gar keine Erfahrungen haben. Also dass wir jetzt sagen: “Hey, wir suchen jetzt auch einfach gezielt Quereinsteiger, die so ne gewisse Personality haben. Die auch von den Themen her Schwerpunkte reinbringen, die wir vielleicht vorher noch nicht so aufm Schirm hatten oder die einfach so coole Aspekte mit reinbringen in unseren Redaktionsalltag.” Also ich glaube, dass sich da auch viel verändert momentan. Aber wie gesagt, schaden tut’s dir nicht, wenn du da schon mal irgendwelche Erfahrungen sammeln konntest. Also es kann wie bei mir auch einfach nur so n Blog sein, wo du Konzertkritiken schreibst, den du einfach selber über Webpress zusammen stellst. Und des is was, was man, glaub ich, relativ leicht und schnell umsetzen kann oder du machst es auf Instagram oder TikTok. Also sowas ist, glaube ich, super leicht zu machen und dann sehen deine potentiellen Arbeitgeber, hey der hat irgendwie Bock drauf. Der setzt sich auch mal hin und kümmert sich um sowas. Und schaut halt einfach, dass ihr da halt auch cool aufgestellt seid.
J: Okay, dann danke für die Tipps. Ich würd sagen, das war schon mal ein sehr guter Einblick
V: Ja, ich hoffe.
J: Also ich fand’s auf jeden Fall sehr informativ und ich denke, die, die zuhören auch. Wir wären dann jetzt beim Word Association Game angekommen, wenn du bereit bist dafür.
V: Das Spontane ist immer das Beste. Weil ich bin ja immer diejenige, die auf der anderen Seite sitzt und solche Dinge sich überlegt. Und deswegen ist es für mich immer sehr, sehr ungewohnt, wenn ich auf der anderen Seite sitz und ich überrascht werde, weil ich bin immer die, die top vorbereitet ist.
J: Dann ist des Spiel ja jetzt perfekt für dich. Also, zum Game schnell. Du kriegst insgesamt 5 Begriffe und sagst einfach das Erste, was dir dazu einfällt. Kann ein Wort sein, können auch zwei, drei Wörter, vielleicht n kurzer Ausdruck… Wirklich einfach das Erste, was dir dazu einfällt und vielleicht haben wir ja dann auch nochmal kurz schnell ein, zwei Sätze, die wir dazu loswerden wollen. Also, das erste Wort ist: Konzerte
V: Traurig… Wegen Corona
J: Ja, versteh ich voll…
V: Des vermiss ich sehr momentan…
J: Aber, also ich mein, es geht ja langsam aufwärts. Vielleicht dauert’s nicht mehr so lange… Hoffentlich V: Ja… Ja, das hoffe ich auch, aber… Also das wird echt mal Zeit, aber wir warten alle.
J: Das stimmt. Okay, zweites Wort. Es ist ein bisschen allgemein, aber ich bin sehr gespannt, was das Erste ist, was dir dazu einfällt: Radio
V: Kuratiert.. Cool, wenn man den richtigen Sender für sich gefunden hat… Mit kuratiert meinte ich, dass Radio im Vergleich zu Streaming Playlisten einen riesen Vorteil für dich bieten, weil da Leute dahinter stecken, die sich einfach um einen schönes Programm kümmern und die halt einfach Musik kuratieren. Die sind permanent auf der Suche nach coolen, neuen Bands und ich finde, das kann dir eine Spotify Playlist nicht immer in der Fülle bieten. Weil Spotify einfach auch ein Unternehmen ist, das nach Algorithmen arbeitet und wenn du dir so eine Playlist wie New music Friday anguckst, da weißt du auch einfach sofort, dass Spotify mit Major Labels zusammenarbeitet und dass die halt natürlich auch ihr Geld verdienen wollen. Ist ja auch total fein, aber vor allem auch als Newcomer ist das Radio ein super Einstieg. Also das muss man sich nur noch mal so bewusst machen, dass dir als Newcomer Spotify nicht so viel bieten kann wie eine Radiostation. Wenn du mal eine gefunden hast, die hinter dir und deinem Sound steht und dich pushen möchte, dann ist es das Beste, was dir passieren konnte. Und mit cooler Radiosender meine ich einfach, jeder hat seinen Musikgeschmack, ich schätze mal… Keine Ahnung, wir spielen jetzt nicht nur Deutschrap, sondern eben auch Indie und Electro Pop und so. Ich glaub jetzt, wenn da so Hip Hop Crack ist, der 24/7 Hip-Hop hört, der wird bei uns jetzt nicht 100% zufrieden sein. Aber jemand, der halt einfach so ein bisschen auf dem Schirm haben möchte, was in der sowohl regionalen als auch nationalen und so auch Richtung Schweiz und Österreich, was da so geht an Bands und an Musiker:innen, der wird bei uns auf jeden Fall happy werden.
J: Okay, ich würde aber gerne nochmal kurz zum Anfang deiner Aussage zurückspringen. Du meintest nämlich “cool, wenn man das richtige Programm für sich findet.” Also ich weiß nicht, inwieweit du dich jetzt dazu äußern willst, aber hörst du in deiner Freizeit, wenn dub Radio hörst, eigentlich auch PULS? Oder was ist so dein go to Radiosender?
V: Ja, ich höre sogar auch PULS, um dann zu kontrollieren, ob alles schön geplant wurde. Ne, also ich hör momentan z.B. viel BBC Radio One. Das ist für mich auch immer ne super Anlaufstelle, weil ich find BBC ist super aufgestellt, auch in Sachen Newcomer Förderung. Weil die haben ja dieses Programm BBC Introducing, wo sie quasi immer noch sagen: “Hey, wir haben so Band wie Florence + the Machine groß gemacht und die machen da einfach ein super Marketing dahinter. Und ich finde das einfach so schön und ich schaue auch immer was die für Songs auf Rotation spielen, also des kann man ja online nachgucken alles. Und da lur ich auch schon immer mal wieder rein und hole mir dann bisschen Inspiration, auch für unser eigenes Programm. Und das ist ein Sender, den ich auf jeden Fall gerne hör und ansonsten höre ich schon immer querbeet. Also nur, um halt zu schauen, was die Konkurrenz so macht. Also ich hör auch Bayern 3, ich hör auch Bayern 2… Ich hör auch Privatradio, Energy, Charivari und Co… Also ich guck da schon immer mal rein und hör rein, was die anderen denn so spielen.
J: Ja cool. Oke, gehen wir weiter, zu Schritt 3 würd ich sagen… ähh, Wort 3, sorry… Und zwar Gleichberechtigung
V: Total wichtig. Und zwar weil die Musikindustrie ist leider nach wie vor ungleich aufgestellt. Also sowohl auf der Bühne - also auf Festivals - als auch hinter den Kulissen in der Struktur. Und ich finde, da muss sich auf jeden Fall was tun. Weil die Musikindustrie ja auch irgendwie die Gesellschaft widerspiegeln soll, also halt auch die Musiker:innen. Und wenn ich dann auf so ein Festival wie Rock am Ring/Rock im Park geh und da das Line-Up veröffentlicht wird und da vielleicht ein oder zwei Frauen dabei sind, dann finde ich das halt nicht repräsentativ. Und vor allem denke ich da auch an die jungen Frauen, die vielleicht auch noch Teenager sind oder halt gerade irgendwie 18 geworden sind und vielleicht dann auch mal überlegen, selber doch Musik zu machen und dann gehst du auf so n Festival, wo du die ganze Zeit nur Männer siehst. Dann finde ich, fehlt’s auch so ein bisschen an Repräsentation und vielleicht an Vorbildern. Und das ist total wichtig, dass du da eben auch weibliche Vorbilder siehst, weil dich das dann einfach selber auch animiert, vielleicht mal ne Gitarre in die Hand zu nehmen und zu sagen: “Hey, ich habe total Bock auch wie… Keine Ahnung, wie Wolf Alice oder Gör auch so eine Musik zu machen. Und deswegen ist es total wichtig, Frauen auch zu fördern und das machen wir auch bei PULS. Also wir haben ein fifty-fifty Radioprogramm, wo wir 50/50 im Radio auch abbilden und also, es tut sich auf jeden Fall was. Ich sehe es auch, aber es kann da auch noch viel mehr passieren. Aber ich sehe es schon, also ich glaube in den nächsten Jahren wird sich da auch noch viel tun, auch in der Musikindustrie
J: Bin ich voll bei dir. Aber… Das klingt doch schonmal nach einem sehr hoffnungsvollen Fazit eigentlich.
V: finde ich auch
J: Gut, dann schreiten wir weiter zum nächsten Wort: ländlicher Raum.
V: Immer auf der Suche nach Talenten, schwierig manchmal zu finden, wie erreichen mich die Leute - weiß ich manchmal nicht genau. Also manchmal, es gibt auch so in, vor allem, in Bayern, so bestimmte ländliche Regionen, da haben wir nie irgendwelche Bands, die wir supporten können. Also wir haben jetzt in den letzten Wochen mal festgestellt, dass alles was so Richtung Coburg und so geht und Bamberg, Bayreuth, so die Ecken, die sind irgendwie leer. Also mir wurde mal gesagt, dass das halt auch an den Strukturen liegt. Also dass da halt auch nicht so die Clubkultur und so Jugendzentrum Arbeit gemacht wird wie jetzt z.B. in München oder Nürnberg. Und dann hast du halt eben so die größeren Städte, wie eben Nürnberg oder Regensburg, wo total viel geht und ich finde es manchmal so ein bisschen schade… Aber ja, also wie gesagt, das is ein strukturelles Ding.
J: Aber dann achtet ihr eigentlich schon so ein bisschen drauf, dass ihr auch Acts aus dem ländlichen Raum zieht?
V: Schon. Also ich frage auch immer mal wieder Bands an, die aus irgendeiner Stadt sind, wo ich noch nicht so viele Berührungspunkte hatte, und dann frage ich die auch mal, “Hey, kannst du mir vielleicht irgendwie paar Tipps schicken oder kannst du mal irgendwie Freunde von dir fragen oder irgendwelche Clubs oder Veranstalter oder so ob die mir Bands empfehlen können…” Und genau, dann dann gucke ich mir das mal an. Manchmal sind’s halt dann auch leider… sind’s die typischen ländlichen Bands, wie die halt dann Punk Rock machen oder Hardcore. Ich finde, das is halt auch so ein Ding, was halt viel in der ländlichen Gegend passiert, aber ja… Also ich versuche immer mal wieder in solche Gegenden auch vor zu fühlen, aber ja… Klappt nicht immer…
J: Man kann halt auch nur mit dem arbeiten, was man findet.
V: Schon
J: Also, dann das letzte Worte, wenn du bereit bist:
V: Immer
J: Work-Life Balance:
V: Ist nicht immer vorhanden aber ich geb mein Bestes
J: Sowas hab ich mir fast gedacht. Also vorhin hast du ja gemeint, so “ja, Insta direkt nach dem Aufstehen”, dann auch sicher mit Arbeit im Hinterkopf…. Ist sicher nicht immer unanstrengend
V: Jaa… Ja gut, aber sagen wir’s mal so, es ist jetzt auch nicht so das allerschlimmste, würde ich mal behaupten jetzt, sein Instagram Feed durch zu gucken… Also klar, manchmal, also des Ding ist halt auch am Wochenende, wenn ich frei habe, dann schau ich ja auch immer mein Instagram Feed durch und ich habe auch immer im Hinterkopf so n bisschen: “ok, ist da jetzt ein newcomer dabei?” Wenn ich einen seh, dann markiere ich mir das irgendwie, aber… Also das ist jetzt nicht so, dass ich kurz vorm Burnout stehe oder so… Also so weit ist es bei mir nicht.
J: Des ist doch gut. In dem Zusammenhang aber noch eine kleine Frage am Ende, ich hab’s mir vorhin schon mal kurz gedacht. Machst du eigentlich Screenshots von Newcomer:innen, die du findest oder wie merkst du dir die? Also hast du nicht extrem viele Notizen von Leuten oder Profilen, die du nicht wieder verlieren willst?
V: Ich follow denen gleich, wenn mir da irgendjemand gefällt und wenn ich einen Release im Speziellen seh, dann schaue ich, ob es einen Prelink gibt und dann speicher ich mir den ab. Ich habe da mir so ein Workaround aktuell erstellt, wenn es da irgendeinen anderen gibt, dann bin ich immer über Tipps dankbar. Also ich kopiere mir den Link zum Song - manchmal ist der Song ja auch schon draußen - und dann schicke ich ihn mir per E-Mail. Wahrscheinlich ist das jetzt so das Allerschlimmste für manche, wenn die das hören, dass ich mir selber E-Mails schick.
J: Ach, ich mach des auch immer mal wieder.
V: Also ich könnte mir auch mal so n Dokument erstellen, aber irgendwie war des jetzt grade so für mich der einfachste Weg.
J: Ja, jeder wie’s für ihn passt.Aber ich hab halt so massenweise Screenshots von Sachen, die ich seh und nicht vergessen möchte und dann gehen sie doch wieder unter und ich schau sie nie wieder an.
V: Ja, aber schau, da hat halt jeder so sein Ding irgendwie, wie man dann damit arbeiten kann.
J: Ja… Des stimmt. Jeder so, wie’s ihm passt. Gut, aber dann würd ich sagen, sind wir an einem Ende angekommen. Danke, dass du da warst! Danke für deinen Einblick. Super interessant, super ausführlich. Danke für deine Zeit.
V: mega gerne
J: Ich würd deine Kontaktdaten jetzt auf jeden Fall auch in die Linkbox packen, falls es noch irgendwas gibt, falls des cool ist.
V: Gerne, followed mir auf Instagram, falls ihr irgendwelche Fragen habt oder so, könnt ihr mich immer dort erreichen.
J: Gut, dann danke nochmal, dass du dir die Zeit genommen hast und dir noch einen schönen Tag! Ciao!
(Music fades in)
V: Gerne! Ciao
J: Danke für’s Zuhören! Falls euch zu dieser Folge noch Fragen kommen, meldet euch gerne bei mir und kontaktiert mich einfach. Ich pack euch alle Kontaktdaten in die Linkliste.
Transkript anzeigen
Transkript “musicate me - ein In.Pulse Podcast” Folge 1 mit Vanessa Patrick
(Musik)
Johanna (J): Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Podcasts musicate me des Verbands für Popkultur in Bayern, kurz VPBy. Ich bin Johanna und mache meinen BFD beim VPBy. Mein Ziel ist es, nach dem Jahr fest in die Musikbranche einzusteigen und dort zu arbeiten. Nachdem es aber so viele verschiedene Berufsfelder in der Branche gibt, möchte ich euch ausgewählte Berufe vorstellen, näherbringen und euch aufzeigen, wie auch ihr diesen Weg einschlagen könnt.
Johanna (J): (Musik wird ausgeblendet)
J: Hi Vanessa, ich freue mich, dich heute als erste Gästin zu begrüßen. Schön, dass du da bist. Möchtest du dich vielleicht einfach selber kurz vorstellen?
Vanessa (V): Hi, erstmal danke für die Einladung. Klar kann ich mich vorstellen! Ich bin die Vanessa Patrick, ich arbeite bei PULS vom Bayerischen Rundfunk in drei Bereichen: zum einen in der Musikplanung, dann in der Newcomer:innen Förderung und im Bereich Streaming Playlisten.
J: Des klingt ja schon mal nach einem relativ großen Bereich eigentlich mit sicher sehr vielen unterschiedlichen Aufgaben würd ich sagen.
V: Auf jeden Fall.
J: Und… vielleicht willst du einfach gleich mal starten, so… uns von deinem Alltag erzählen, ob du überhaupt einen Alltag hast, einfach, was du jeden Tag so machst...
V: Gerne. Also so einen richtigen Alltag habe ich eigentlich gar nicht, also der ist immer sehr unterschiedlich aufgestellt. Ich kann dir gerne mal von meinem heutigen Alltag erzählen, weil der halt gerade nah dran ist.
J: Sehr gerne.
V: Heute habe ich für die Newcomer:innen Förderung gearbeitet, das heißt wir bei PULS fördern ja Artists sowohl aus Bayern als auch aus dem deutschsprachigen Raum und wir sind immer auf der Suche nach jungen talentierten Musiker:innen aus der Szene und fördern die eben.
Also wir fangen an mit einer Radiorotation z.B. und führen Interviews und so weiter und heute habe ich mich vor allem um die bayerischen Acts gekümmert. Da hab ich mir fünf Songs ausgesucht, die ich nächste Woche im Radio vorstellen möchte, hab da Factsheets erstellt über die Artists, habe auch O-Töne - also sogenannte O-Töne - angefragt, also das sind einfach Audio Statements von den Bands oder von den Musiker: innen und die sind bisher angefragt und ich warte einfach auch noch auf die Rückmeldung. Und genau… Also das habe ich eigentlich heute grob gemacht.
J: Bei den 5 tollen Songs, die du jetzt z.B. diese Woche rausgesucht hast und gern vorstellen würdest, sagst du da im Radio dann auch selber was dazu oder gibst du das an die jeweiligen Moderator:innen weiter und sagst denen dann so, ja hier ist des Factsheet, was ich erstellt habe, erzählt da doch bitte mal n bisschen was dazu und spielt den Song
V: Ich bin da eigentlich nicht zu hören. Ich stelle eigentlich immer alles zusammen für das Sendeteam und arbeite sozusagen im Hintergrund, also von mir bekommt man eigentlich so als Hörer:in nicht viel mit im Radioprogramme. Sondern ich hab halt den Kontakt zu den Bands, den ich einfach halte und pflege und sammel mir die ganzen Infos ein. Bei Newcomer Acts is es ja auch manchmal so, dass da halt auch noch nicht, sagen wir mal der Professionalisierungsgrad vorhanden ist, dass man sagt: “Hey, die haben schon einen Pressetext, die haben schon…” Ja, alles eben zur Verfügung und da führ ich dann auch manchmal so Mini-Interviews und frag dann halt einfach so n paar Basic Fragen… Keine Ahnung… Woher die kommen oder wie sie zu Musik gekommen sind und so. Und dann erstelle ich eben dieses Factsheet für das Sendeteam
J: Ach ja cool. Und wenn du jetzt sagst, du führst auch Interviews mit denen, unterstützt du die dann auch nachgehend so n bisschen? Also in die Richtung so, dass du ihnen sagst, ach ja, des wär cool, wenn ihr des für die nächsten Radiosender mal anpacken würdet, dass des einfach… Vorher schon steht, praktisch
V: Also weiterführend, dass sich die Acts auch bei anderen Radiosendern bewerben oder so… Also jetzt, es kommt immer drauf an… Also wir haben auch natürlich bei PULS Fördermittel in dem Sinne, dass wir Acts auch weiterempfehlen, z.B. auch für Showcase Festivals… Oder keine Ahnung, dass wir halt einfach so ein bisschen tiefergehende Zusammenarbeit anstreben. Also für jeden einzelnen Act kann ich das nicht anbieten, weil das einfach meinen Rahmen sprengen würde in meinem Arbeitsalltag. Also da muss man sich quasi mehr oder weniger auf eine Handvoll Musiker:innen committen, sagen wir, wo wir dann einfach auch das Potenzial sehen und sagen “Hey, okay, mit dem gehen wir jetzt auch eine längere Reise.” Aber also, wenn mich ein Musiker oder ne Musikerin frägt: “Ja kannst du mir da irgendwie einen Tipp geben, wo ich mich sonst bewerben kann?”, dann mach ich des immer. Also auf Nachfrage sowieso, ich helf da immer total gerne.
J: Und… Wie findest du die Newcomer:innen und die neuen Bands eigentlich überhaupt? Also wie wirst du auf die aufmerksam? Immer erst nachdem sie auf dich zugetreten sind oder ergreifst du da auch manchmal die Initiative?
V: Beides. Also ich ergreife sogar sehr viel Initiative, da is momentan Instagram mein Tool, das ich sehr intensiv nutze. Heißt, ich follow sehr vielen Musiker:innen aus Bayern auch vor allem und ich scanne mein Instagram Feed einfach regelmäßig.
Und wie’s halt ist in der Szene, der eine Musiker kennt den anderen und dann führt von A nach B nach C meine Reise mich manchmal hin. Also das dann halt irgendwie ein Artist postet: “hey mein Kumpel hier aus Regensburg bringt in zwei Wochen nen neuen Song raus” und dann merke ich mir das einfach oder schreib dann auch direkt den Artist an und frag dann so: “Hey, kannst du mir den Song mal zuschicken, wie schaut’s aus?”
Genau, und so bin ich oft auf der Suche nach neuen Musiker: innen. Aber wir bekommen natürlich auch viele Anfragen, die ich auch alle anhören, wenn’s dann halt einfach für’s Programm passt… Für’s Radioprogramm vor allem, weil das der erste Einstieg ist bei PULS in den meisten Fällen, dann geht das einfach so seinen Weg.
J: Was würdest du denn sagen, wie viel Zeit du auf Insta für die Arbeit verbringst?
V: Zu viel!
V: Also vor allem halt Richtung Wochenende. Also weil Freitag Release Tag ist, da hänge ich halt dann schon viel Zeit rum und vor allem schau ich halt schon immer, dass ich Freitag sogar direkt nach dem Aufstehen meinen Feed scann. Wenn ich noch wach bin sogar Donnerstag Nacht noch direkt, weil ich weiß halt, wann die Leute das posten oder reposten. Oder dann sharen das irgendwie Freunde oder so und deswegen versuche ich das halt möglichst gut auf dem Schirm zu haben, was aber manchmal einfach auch nicht immer hundertpro funktioniert.
Ich mein, je mehr - man weiß es doch einfach - je mehr Leuten man followt, umso mehr bestimmt der Algorithmus, was du siehst. Und dadurch gehen halt auch leider viele Artists dann irgendwann unter und sind halt ganz ganz hinten, vor allem bei den Stories. Und deswegen, falls da auch jetzt irgendwie beim Podcast Leute zuhören, die auch Musik machen, bin ich immer sehr sehr dankbar, wenn mir die Leute auch einfach selber schreiben und dann einfach sagen: “Hey, ich habe hier nen Song, magst du den mal anhören?”, denn so erreicht man mich auf jeden Fall immer auf dem direktesten Weg.
J: Also, wer zuhört und Interesse hat, slidet in Vanessas DM’s würd ich sagen.
V: Immer gern.
J: Aber in direkter Konkurrenz zu Insta steht ja jetzt doch auch sehr oft TikTok.
Also da gibt’s ja auch einfach sehr viele Künstler: innen, die wirklich durch TikTok auch durchgestartet sind oder auf jeden Fall zumindest bekannter geworden sind. Bist du da auch unterwegs?
V: Ja, ich bin da auch wahrscheinlich zu viel momentan. Also ich scann da auch sehr viel. Da gibt's auch Artists, die sich da total gut aufgestellt haben, auch Newcomer. Z.B. Leopold aus Würzburg, der ist da gerade sehr intensiv auf der Plattform unterwegs und auch sonstige Newcomer:innen. Also Nina Chuba z.B., aus Berlin ist die glaube ich, die nutzt TikTok auch sehr effektiv finde ich. Und mei, wenn du einfach da, vielleicht auch noch, sagen wir mal, irgendein anderes Talent abseits der Musik hast, ist es halt auch einfach ein Tool, das du effektiv nutzen kannst als Promo.
V: Also man muss sich halt natürlich auch am Ende ein Konzept überlegen und muss dann schon auch sich Gedanken machen, “ok, wie nutze ich die Plattform? Wie kann ichs vielleicht dann auch für meine Musik benutzen?” Du musst halt einfach auch irgendwas haben, das dich besonders macht, was aus der Masse heraussticht. Dass halt die Leute sich das auch einfach anschauen wollen, also...
J: Und dabei bleiben wollen...
V: Genau.
J: Ja, is auf jeden Fall wichtig.
V: Auf jeden Fall.
J: Gut, jetzt hat sich’s aber dann doch so angehört, ja, als würdest du sehr, sehr, sehr viele unterschiedliche Künstler:innen und Bands jede Woche, jeden Tag hören, entdecken… Keine Ahnung was alles.
J: Wie triffst du denn da die Entscheidung? Wie sagst du denn, okay, die schaffens jetzt zu uns in die Playlist und die nicht?
V: Das ist häufig auch einfach so ein Gefühl. Also manchmal auch n erster Eindruck, dass ich halt irgendwie dann auch seh, zum einen wie weit die Professionalisierung vorangeschritten ist oder der Gedanke dahinter professionell Musik zu machen.
Ich sehe das an z.B. auch Songtexten, ich hör’s an der Produktion, ich hörs prinzipiell einfach raus. Manchmal les ich’s in den Pressetexten, manchmal sehe ich einfach, was der oder die schon anzubieten hat. Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass da vielleicht viel mehr passieren kann, aber aktuell der Artist vielleicht noch nicht so weit ist. Wo man vielleicht auch sagt: “Ja ok, der bräuchte vielleicht halt auch einfach nen coolen Produzenten, dann kann das irgendwie was werden.”
Ja, also wie gesagt häufig schon so ein erster Eindruck und Gefühl und dann am Ende spielt natürlich auch noch eine Rolle - wenn es ums Radioprogramm geht - ob der Artist zum Radioprogramm dazu passt, also soundmäßig. Also jede Radiostation hat ja eine musikalische Ausrichtung und da muss ich dann halt auch sagen: ok, das passt vielleicht weniger zu uns, zu PULS, oder das dann vielleicht sogar zu Bayern 3. Dann leite ich das auch an die Bayern 3 Kolleg:innen weiter, wir sind da auch auf jeden Fall im BR intern connected und schieben uns dann auch die Bands manchmal zu.
J: In dem Zusammenhang vielleicht auch nochmal interessant und wichtig: in welche Richtung würdest du PULS denn überhaupt einordnen?
V: Wir spielen Musik so in dem Bereich… Also eigentlich alles, was irgendwie so in unserer Zielgruppe angesagt ist... Also HipHop spielen wir, wir spielen Elektropop, wir spielen alles, was so Indie Pop, Indie Rock ist. Eigentlich prinzipiell Musik, die auch gerade trendet, also momentan ist es zum Beispiel so, dass halt so der Grunge aus den Neunzigern oder generell so der Pop Rock aus den Neunzigern so wieder zurückkommt. Also ich denke da z.B. an Mavi Phoenix oder RIN mit dem Song “Meer”, die halt einfach so den Rock wieder zurückbringen und wir schauen dann einfach, wo ist der Hype, wo ist der Trend, wo geht’s gerade in welche Richtung hin, passt es dann auch zu uns… Also es gibt auch Trends, die natürlich nicht so zu uns passen. Aber genau.. Danach gehen wir häufig, also wir versuchen halt immer so eine Nasenlänge voraus zu sein zu den anderen Radiosendern
J: Auf jeden Fall ein guter Ansatz.
V: Mhm.
J: Würdest du denn sagen, es gibt einen Unterschied zwischen der Musikplanung für den Radio und für die Playlisten? Also vor allem inhaltlich, stilmäßig oder überschneidet ihr euch da auch sehr?
V: Das kommt auf die Playlist drauf an… Und also bei PULS haben wir ja zum Beispiel den Release Radar Bayern, da packen wir aktuelle Releases von bayerischen Acts rein. Das können auch etablierte Acts sein, aber auch Newcomer und prinzipiell sind wir bei der Playlist… so ein bisschen, ich sag mal graswurzelmäßig unterwegs… Also das heißt, wenn vielleicht ein song noch nicht zu 100% ausgereift ist, dass wir ihn im Radioprogramm spielen, dann würde ich ihn aber trotzdem in die Playliste packen. Weil ich den Artist oder vielleicht auch den song als förderungswürdig empfinde, aber es hat halt einfach noch nicht gereicht. Manchmal feedbacke ich es auch an die Artists, dass es halt irgendwie aus dem und dem Grund einfach noch nicht gepasst hat für das Radioprogramm.
V: Dann haben wir noch unsere PULS Playlist, die ist eher so ans Radioprogramm angedockt… Da packen wir Songs rein, die wir auch im Radio spielen. Ansonsten haben wir halt noch unsere Personality Playlisten wie Fridls Favs, wo der Fridl - das ist einer unserer Moderatoren - wo er einfach seine Lieblingssongs rein packt.
V: Also wie gesagt von der Playlist abhängig.
J: Also eigentlich alles bunt durchgemischt...
V: Genau.
J: Jetzt hast du ja auch von deinem Alltag erzählt, was du so alles machst, aber du machst doch die Musikplanung und die Playlisten sicher nicht alleine, oder?
V: Nee, so viel Zeit hab ich auch nicht.
J: Wie findet ihr denn da dann ne Zusammenkunft sag ich mal, also, dass du nicht sagst, oh, aber alle meine Songs sind so toll, die ich jetzt gefunden hab, ich würd die gern alle mit reinnehmen und dann bringst du so zehn Songs rein und die anderen haben dann nur noch so Platz für einen, sag ich mal.
V: Wir haben da einfach einmal in der Woche, also für das Radioprogramm einmal in der Woche ein sogenanntes Abhör Meeting oder eine Abhör Sitzung. Da kommen wir zusammen, also wir heißt Musikplanung, dann eine Kollegin, die sich so ums Artist-Relations-Management kümmert, die hat auch quasi den Draht zu den ganzen Labels und Promo Agenturen, die halt diese ganzen Bemusterungen zugeschickt bekommt. Also Bemusterung heißt, dass eine Firma oder eine Agentur dahinter steckt, die Künstler betreut und die kümmern sich dann quasi, dass die Künstler, also dass die Musik von den Künstler:innern an die Radios geschickt werden
V: Die Kollegin ist dabei und dann halt aus der Musikredaktion, je nachdem… Also das ist kein festes Team, sind auf jeden Fall Leute dabei, die Ahnung vom Radio Programm von PULS haben und die dann halt auch einfach in der Gruppe entscheiden, okay, der Song, den nehmen wir ins Radioprogramm auf und den anderen dann halt vielleicht nicht. Also das wird alles demokratisch entschieden, wir hören uns den Song ungefähr anderthalb Minuten an, dann sprechen wir drüber, manchmal… Keine Ahnung, dann erzählt man vielleicht auch noch mal was über den Artist, wenn man ihn noch nicht kennt oder sie und dann schauen wir halt einfach, ob es zu uns passt sozusagen.
J: Und wie lange dauert so ein Meeting? Weil ihr habt ja sicher nicht wenige Songs im Radio, oder?
V: Ja, also das dauert meistens so… Sagen wir mal zwei Stunden. Also wir hören uns schon immer sehr, sehr viele Lieder an. Also jeder Redakteur schaut dann natürlich auch vor diesem Meeting, welchen Artist bringe ich mit rein, welchem vielleicht dann doch eher nicht. Also da passiert dann schon so eine Vorauswahl, genau, ne Vorarbeit. Ich weiß, das ist manchmal für Musiker:innen nicht befriedigend, wenn man nicht im Radio stattfindet. Aber man muss halt auch sagen, man konkurriert am Ende gegen aktuelle Releases von den großen Artists wie Kraftklub, Casper oder Post Malone... oder Alice Merton… Und ja, da hat mans auf jeden Fall nicht immer leicht.
V: Aber wir bei Puls versuchen auf jeden Fall immer auch den Newcomer Artists eine Plattform zu bieten und das bekommen die Artists bei uns auch auf jeden Fall.
J: Das ist ja dann auf jeden Fall schön für alle.
V: Ja und vielleicht noch einen Tipp: wenn’s bei einem Song nicht klappt, vielleicht klappt es beim nächsten. Und auf jeden Fall nicht aufgeben, bei der Sache bleiben, trotzdem Musik machen. Auch wenn wie gesagt, wenn’s mal nicht geklappt hat.
V: Das heißt auch nicht, dass der Song irgendwie schlecht war, aber anhand diverser Kriterien hat es auch einfach mal nicht gepasst. Und ich weiß, es ist nicht schön, aber vielleicht klappt es dann beim nächsten Song. Und ich glaube, das kennt auch jeder Artist, der mal klein angefangen hat, also da… Ich schätze mal, das ist bei jedem Künstler oder Künstlerin so, dass er oder sie nicht mit dem aller, aller ersten Song im Radio gelandet ist, das muss man sich halt einfach nur noch mal ein bisschen zurück holen ins Gedächtnis, ja.
J: Des sieht man halt auch bei den ganzen, die mittlerweile groß sind, meistens halt nicht, dass die eben nicht mit ihrem ersten Hit direkt im Radio gelandet sind…
V: Total
J: Also, dass der erste Hit halt nicht der erste Song war
V: Ja
J: Ja, ähm… Nächste Frage, ganz klassisch: Was würdest du sagen, ist so das Schönste an deinem Job?
V: Das Schönste ist einfach, dass ich den ganzen Tag mit Musik zu tun habe.
V: Also ich könnte mir da eigentlich auch nichts Schöneres vorstellen, weil ich hör den ganzen Tag Musik oder ich habe mit Artists was zu tun, pflege einfach den Kontakt. Ich finde es auch total schön, so Karrieren mitzubekommen… Also wenn ich eine Band schon ganz am Anfang irgendwie mal bei uns im Studio hatte und mit denen gequatscht habe und dann waren die auch ganz nervös, weil’s das erste Interview ist und dann…. Keine Ahnung, 2 Jahre später spielt der oder die dann deutschlandweit Touren und wird die ganze Zeit eingeladen. Manche Songs laufen sogar international und das Schöne ist einfach, dass die Bands sich das auch merken natürlich… Also dass die dann auch weiterhin den Kontakt zu uns pflegen und das einfach auch schätzen, dass wir so eine der ersten irgendwann waren. Und das ist auf jeden Fall immer schön, wenn man sowas auch mitbekommt. Und da ist auch natürlich immer cool, wenn man den Kontakt auch pflegt… Ja und so diese Reise einfach mitbekommt
J: Erinnerst du dich da vielleicht noch so an nen konkreten Aspekt oder ein Erlebnis, was dir da eben besonders in Erinnerung geblieben ist? So jetzt im Zusammenhang mit deinen Job oder vielleicht auch mit Bands, die jetzt eben immer noch dankbar sind?
V: Ja also Telquist z.B., so ein Regensburger Indie Pop Artist, der war auch damals.. Da haben wir auch noch eine Live-Session mit Video gedreht und ein Video-Interview geführt und der geht jetzt einfach total ab, also wenn du dir auf Spotify z.B. mal die Plays anschaust, wie oft seine Songs gehört werden… Und das ist eben erst ein Beispiel, der auch international gespielt wird. Also das ist einfach total schön mitzubekommen. Wir haben mit Alice Merton damals auch viel gemacht, ich kann mich auch noch an die Abhör Sitzung erinnern, wo ein Kollege den Song “No Roots” vorgestellt hat und der dann einfach… Keine Ahnung, von Südamerika bis Australien rauf und runter gelaufen ist. Also halt einfach voll der Überhit und dass wir den dann damals halt auch im Programm gespielt haben und dass der total abgegangen ist, das konnten wir natürlich auch nicht ahnen. Aber wir hatten natürlich schon so den Gedanken: “Hey, das ist einfach so ein Hit, den müssen wir auch auf sogenannter Hot Rotation spielen. Also das ist quasi so eine Rotation, die am meisten läuft am Tag im Radio und genau… Also wir hattens schon so im Gefühl, aber wissen tust du das am Ende nie, wie das abgeht und das sind einfach schöne Geschichten.
V: Oder mit AnnenMayKantereit… Da habe ich leider noch nicht bei PULS gearbeitet, aber das weiß ich aus Erzählungen, dass wir halt mit denen auch von Anfang an Dinge gemacht haben, bei der Startrampe z.B. und dass wir halt einfach so die Bands auch entdeckt haben so für uns dann auch… Und deshalb quasi auch für das Publikum oder für unser Zielpublikum mit Videos schön aufbereitet haben, da Interviews geführt haben… Ist natürlich für uns immer schön zu hören, wie erfolgreich die Bands dann irgendwann geworden sind.
J: Voll. Ich würd sagen, so wie du des jetzt auch erzählt hast, dass man sich da dann schon auch irgendwo stolz fühlt, wenn man mal so n Lied entdeckt hat und dann läuft des wirklich irgendwann international. Würdest du sagen, dass das schon so ein Gefühl ist, was man da hat?
V: Ja schon, also das ist auf jeden Fall was schönes, was man dann mitbekommt. Klar, ich mein ich, die halt die ganze Zeit auch Bands sucht oder nach Musiker:innen, ich bin natürlich auch immer auf der Suche nach dieser Perle, die dann irgendwann durchstarten wird. Und wissens tust du’s nicht, aber wenn irgendwann der Fall ist, kannst du dir das dann auch natürlich irgendwann zuschreiben, dass du die halt entdeckt hast. Aber ich mein… Gut, am Ende ist es dann so aus meiner musikjournalistischen Perspektive nicht mein kompletter Alleinverdienst, sondern das ist halt der Artist, der da irgendwie was draus gemacht hat. Aber für mich ist es natürlich eine schöne Geschichte am Ende.
J: Des glaub ich sofort. Aber jetzt von den ganzen schöne Sachen, die du erzählt hast.. Also ich mein, ich will jetzt nicht unbedingt die Stimmung verderben, aber es gibt ja durchaus aus mal Sachen, die nicht so laufen wie geplant oder wo man sich dann danach denkt, oh man, wär’s jetzt anders gelaufen oder ja… Fällt dir da vielleicht direkt direkt was ein, wo du dir manchmal denkst, oh, das muss jetzt nicht sein oder das lief jetzt blöd?
V: Also ich hab ja früher bei M94.5 gearbeitet, das ist so ein Münchner Lokalradiosender, da hab ich sehr, sehr viele Interviews auch mit größeren Acts geführt, also auch international.
V: Mei, also da hatte ich z.B. schon ein Interview, da ist so ne Band vor dem Interview auf die Wiesn gegangen und kam halt dann sturzbetrunken zum Interview.
V: Ich mein, des war dann schon ein lustiges Interview, weil die halt betrunken waren, aber für meine Audioaufnahme war das halt dann einfach nicht so ideal. Aber wir haben dann auch einfach des Beste draus gemacht und sowas passiert halt, das kannst du dann auch nicht entscheiden. Dann gabs auch mal ein Interview, da stimmte der Vibe nicht so richtig zwischen mir und dem Interviewpartner… Also das habe ich aber sehr sehr selten muss ich gestehen. Da kamen viele Sachen an dem Tag zusammen und irgendwie waren dann halt… Ich glaube, das war für beide Seiten dann einfach nicht so cool am Ende und mei, des ist Arbeitsalltag. Wir sind auch alle nur Menschen und manchmal ist man halt irgendwie auf dem falschen Fuß erwischt worden und dann läufts halt nicht so wie man’s sich gewünscht hat. Aber das sind jetzt eher seltene Fälle würde ich sagen.
J: Wenn wir des jetzt alles mal so anschauen, das Positive, jetzt auch die nicht so schönen Sachen, würdest du dich nochmal für den Beruf entscheiden? Hättest du Lust, das nochmal zu machen?
V: Auf jeden Fall. Also ich kann mir nichts anderes vorstellen. Ich kann mich nur wiederholen, ich mag es total gerne mit Kunst und Musik was zu tun haben. Neue Bands zu entdecken, den Weg mitzugehen… Keine Ahnung, also ich finde das ist ein total schöner Alltag, den ich habe in meinem Berufsleben und was schöneres oder cooleres kann ich mir aktuell nicht vorstellen.
J: Hattest du eigentlich schon immer den Wunsch ins Radio zu gehen oder wie bist du dann irgendwann dazu gekommen, so ja, jetzt möcht ich ins Radio?
V: Neee, ich bin da so reingerutscht. Also ich habe ja schon M94.5 erwähnt… Damals, als ich studiert habe, kam ne Kommilitonin zu mir und hat gemeint: “Hey, du kennst doch sicher M94.5 und wir suchen da immer wieder Leute, die da halt anfangen” und ja… Dann habe ich mich irgendwann beworben, wurde auch genommen, habe dort auch direkt im Musikressort angefangen, weil ich auch schon davor angefangen hatte, so einen Blog zu schreiben. Ich bin halt immer auf Konzerte gegangen in München und habe dann halt so Konzertkritiken geschrieben.
V: Ich hatte da schon auch irgendwie Lust auf sowas und dann kam halt M94.5 grad richtig und dort habe ich dann halt einfach alles ein bisschen gelernt, wie das mit dem Radio machen funktioniert.
Damals hat sich aber noch nicht so der Wunsch entwickelt: “Hey, ich mache das auf jeden Fall erstmal auch beruflich.” Aber ja, ich habe dann mich beworben für eine Hospitanz beim BR und bin dann auch genommen worden und hab dann halt in dem einen Monat in der Hospitanz diverse Beiträge gemacht und hab mich da halt auch reingehängt und bin dann direkt übernommen worden.
Damals hat sich aber noch nicht so der Wunsch entwickelt: Ich denke mal, da spielt aber auch so ein bisschen Glück mit rein, also dass dein zukünftiger Arbeitgeber gerade jemanden braucht in dem Bereich, den du anbieten kannst. Und dass du so… Halt vielleicht auch schon so gewisse Vorerfahrungen hast, sowas spielt natürlich auch immer mit rein. Also im Radio z.B. dass du das Schnittprogramm beherrscht und einfach O-Töne, also Audiospuren, schneiden kannst und dass du das Programm auch schon kennst. Bei der Musikplanung war’s z.B. das Musik-Planer-Programm, das kannte ich auch schon von M94.5 und denk mal, das war dann auch so ein Faktor, der es für mich ein bisschen einfacher gemacht hat.
J: Mhm. Aber was hast du denn eigentlich studiert? Ging des so in die Richtung Radio?
V: ich habe Amerikanistik studiert.
J: Ach ja. Gut, ja, dann eigentlich nicht so wirklich.
V: Neeee, überhaupt nicht. Mei, Geisteswissenschaften… Wobei, also so ein paar Kurse hatte ich schon, die so ne Nähe dazu hatten. Also z.B. einen Kurs über Hip Hop und die Geschichte von Hip Hop, da hatten wir einen coolen Prof, der… Ja ,der halt da so ein bisschen in Popkultur… So n bisschen sich da reingefuchst hat und der da so die Affinität dazu hatte. Und genau, solche Kurse fand ich auch total schön und da habe ich alles so in mich aufgesogen und fand es total spannend. Und so alles rund um das Thema Popkultur gab’s halt auch in dem Studiengang einfach viel. Und da war ich auch dankbar und bin’s bis heute auch. Weil das einfach total interessante Seminare waren.
J: Das glaub ich dir gerne. Aber… Dann war der erste berufliche Kontakt, den du so in die Branche hattest, ja eigentlich erst bei…
V: M94.5
J: Genau. Das heißt, davor hattest du auch eigentlich noch keine Kontakte in die Branche, des war praktisch Neuland für dich.
V: Ja, komplett.
J: Wie wichtig würdest du denn jetzt aber auch so im Nachhinein sagen, ist es denn, dass man Kontakte oder Erfahrungen hat? Also glaubst du, es wär dir dann leichter gefallen oder hast du jetzt so trotzdem gut deinen Weg gefunden… Oder auch Anschluss?
V: Hmmm, also ich glaube Vorerfahrungen sind nicht immer … Also du musst nicht immer Vorerfahrungen haben, es gibt sehr, sehr viele Quereinsteiger in den Beruf. Weil, also du musst nicht immer… Keine Ahnung, irgendein fertiges Studium im Bereich Kommunikationswissenschaften oder Journalismus oder sowas haben, um in dem Beruf auch arbeiten zu können. Vor allem im Musikbereich nicht, also da ist ja auch häufig so die Musikkompetenz gefragt. Also dass du dich halt einfach auskennst… Also es kommt halt natürlich immer drauf an, in welchem Bereich du arbeitest. Also bei mir im im Radio z.B. ist es natürlich hilfreich, dass ich Töne schneiden kann, dass ich halt weiß, ok welche Fragen stelle ich. Bei der Musikplanung ist das Musik-Planer-Programm natürlich immer cool, wenn du das kennst, aber ist auch kein muss. Also das kannst du dir auch beibringen, es ist kein Hexenwerk. Also klar, du brauchst dann wahrscheinlich ein bisschen länger als jemand, der das Programm schon kennt. Aber solange du halt auch irgendwie das Gefühl dafür hast, wie du nen Tag Musik planst, also dass da halt einfach eine coole Reihenfolge erstellt wird im Musikprogramm vom Radio, dann das kriegt auch ein Musik affiner Mensch hin, der da kein Vorwissen hat so…
Aber wie gesagt, ich würd’s so zusammenfassen: es ist hilfreich, es schadet nicht, Vorkenntnisse zu haben, aber es ist kein Muss.
J: Gut auf den Punkt gebracht würd ich sagen. Jetzt aber nochmal zurück zu deinem Studium: gab’s eigentlich nach dem Studium - oder auch im Studium - für dich noch andere Richtungen, die du irgendwie gerne eingeschlagen hättest?
V: Kam für mich eigentlich nichts in Frage außer dem Bereich. Ich war ja dann auch froh, dass es geklappt hat und dass ich halt in dem Bereich jetzt heute arbeiten kann.
V: Ich habe davor auch was anderes studiert gehabt, das war halt auch nichts für mich. Aber mei, wie’s halt ist, wenn man so unentschlossen ist in seinen 20er Jahren.
J: Ja, des stimmt, aber dann ist es ja sehr schön, dass du da jetzt so super angekommen ist
V: Total.
V: (Musik wird eingeblendet)
J: Mittlerweile ist Vanessa aber nicht nur für’s Radio tätig. Neben ihrer Arbeit bei PULS ist sie auch freiberufliche Autorin und gibt Workshops, unter anderem als Dozentin beim VPBy im Rahmen unserer Go.Professional Workshops. Go.Professional ist eine bayernweite Veranstaltungsreihe des VPBy, die es seit 2001 gibt. Mittels verschiedener Workshops versuchen wir dabei, Musiker*innen und Bands sowie deren Umfeld rund um das Thema Musikbusiness zu qualifizieren. Dozierende kommen dabei aus der Branche und sind noch immer in der Praxis tätig, somit können sie ihre eigenen Erfahrungen weitergeben.
J: (Musik wird ausgeblendet)
J: Dann hätte ich jetzt vielleicht noch eine letzte Frage an dich, einen Ratschlag, den du den Leuten vielleicht mit auf den Weg geben kannst, die selbst sich gern in die Richtung orientieren möchten: Was würdest du sagen, was sind so die Hürden auf dem Weg zu dem Job? Oder dann vielleicht auch im Job selber?
V: Die Hürden sind manchmal, ja vielleicht, dass man Praktika machen muss manchmal… Also M94.5 ist ja wie so eine Art Praktikum. Also nur, dass du halt da meistens über mehrere Semester arbeitest, aber das ist quasi von der Ausbildung her - je nachdem wie man es definieren möchte - aber das ist wie so ein ganz ganz großes Praktikum auf jeden Fall. Also ich glaube, ohne M94.5 wäre ich auch nicht da, wo ich jetzt heute bin. Weil ich dort einfach sehr, sehr viel lernen konnte: ich habe moderiert, ich habe recherchiert, ich habe das alles von der Pike auf gelernt, hab Kurse besucht von Leuten, die darin sehr viel Erfahrung haben, ich habe Interview Trainings gemacht. Ich habe also wirklich alles… In allen Bereichen konnte ich mal reinschnuppern und ich denke mal, das ist schon auch ne Hürde, wenn du jetzt ins Radio kommen willst und dort als Redakteur oder freie Mitarbeiter arbeiten willst. Dass du das komplett ohne Vorerfahrung machst… hmm, bin ich mir nicht sicher. Aber wir haben jetzt z.B. bei PULS auch unsere PULS Talente Programm, wo wir gezielt auch Leute fördern, die da auch gar keine Erfahrungen haben. Also dass wir jetzt sagen: “Hey, wir suchen jetzt auch einfach gezielt Quereinsteiger, die so ne gewisse Personality haben. Die auch von den Themen her Schwerpunkte reinbringen, die wir vielleicht vorher noch nicht so aufm Schirm hatten oder die einfach so coole Aspekte mit reinbringen in unseren Redaktionsalltag.”
V: Also ich glaube, dass sich da auch viel verändert momentan. Aber wie gesagt, schaden tut’s dir nicht, wenn du da schon mal irgendwelche Erfahrungen sammeln konntest. Also es kann wie bei mir auch einfach nur so n Blog sein, wo du Konzertkritiken schreibst, den du einfach selber über Webpress zusammen stellst. Und des is was, was man, glaub ich, relativ leicht und schnell umsetzen kann oder du machst es auf Instagram oder TikTok. Also sowas ist, glaube ich, super leicht zu machen und dann sehen deine potentiellen Arbeitgeber, hey der hat irgendwie Bock drauf. Der setzt sich auch mal hin und kümmert sich um sowas.
V: Und schaut halt einfach, dass ihr da halt auch cool aufgestellt seid.
J: Okay, dann danke für die Tipps. Ich würd sagen, das war schon mal ein sehr guter Einblick
V: Ja, ich hoffe.
J: Also ich fand’s auf jeden Fall sehr informativ und ich denke, die, die zuhören auch.
J: Wir wären dann jetzt beim Word Association Game angekommen, wenn du bereit bist dafür.
V: Das Spontane ist immer das Beste. Weil ich bin ja immer diejenige, die auf der anderen Seite sitzt und solche Dinge sich überlegt. Und deswegen ist es für mich immer sehr, sehr ungewohnt, wenn ich auf der anderen Seite sitz und ich überrascht werde, weil ich bin immer die, die top vorbereitet ist.
J: Dann ist des Spiel ja jetzt perfekt für dich. Also, zum Game schnell.
J: Du kriegst insgesamt 5 Begriffe und sagst einfach das Erste, was dir dazu einfällt. Kann ein Wort sein, können auch zwei, drei Wörter, vielleicht n kurzer Ausdruck… Wirklich einfach das Erste, was dir dazu einfällt und vielleicht haben wir ja dann auch nochmal kurz schnell ein, zwei Sätze, die wir dazu loswerden wollen.
Also, das erste Wort ist: Konzerte
V: Traurig… Wegen Corona
J: Ja, versteh ich voll...
V: Des vermiss ich sehr momentan...
J: Aber, also ich mein, es geht ja langsam aufwärts. Vielleicht dauert’s nicht mehr so lange… Hoffentlich
V: Ja… Ja, das hoffe ich auch, aber… Also das wird echt mal Zeit, aber wir warten alle.
J: Das stimmt. Okay, zweites Wort. Es ist ein bisschen allgemein, aber ich bin sehr gespannt, was das Erste ist, was dir dazu einfällt: Radio
V: Kuratiert.. Cool, wenn man den richtigen Sender für sich gefunden hat...
V: Mit kuratiert meinte ich, dass Radio im Vergleich zu Streaming Playlisten einen riesen Vorteil für dich bieten, weil da Leute dahinter stecken, die sich einfach um einen schönes Programm kümmern und die halt einfach Musik kuratieren. Die sind permanent auf der Suche nach coolen, neuen Bands und ich finde, das kann dir eine Spotify Playlist nicht immer in der Fülle bieten. Weil Spotify einfach auch ein Unternehmen ist, das nach Algorithmen arbeitet und wenn du dir so eine Playlist wie New music Friday anguckst, da weißt du auch einfach sofort, dass Spotify mit Major Labels zusammenarbeitet und dass die halt natürlich auch ihr Geld verdienen wollen. Ist ja auch total fein, aber vor allem auch als Newcomer ist das Radio ein super Einstieg. Also das muss man sich nur noch mal so bewusst machen, dass dir als Newcomer Spotify nicht so viel bieten kann wie eine Radiostation. Wenn du mal eine gefunden hast, die hinter dir und deinem Sound steht und dich pushen möchte, dann ist es das Beste, was dir passieren konnte.
Und mit cooler Radiosender meine ich einfach, jeder hat seinen Musikgeschmack, ich schätze mal… Keine Ahnung, wir spielen jetzt nicht nur Deutschrap, sondern eben auch Indie und Electro Pop und so. Ich glaub jetzt, wenn da so Hip Hop Crack ist, der 24/7 Hip-Hop hört, der wird bei uns jetzt nicht 100% zufrieden sein. Aber jemand, der halt einfach so ein bisschen auf dem Schirm haben möchte, was in der sowohl regionalen als auch nationalen und so auch Richtung Schweiz und Österreich, was da so geht an Bands und an Musiker: innen, der wird bei uns auf jeden Fall happy werden.
J: Okay, ich würde aber gerne nochmal kurz zum Anfang deiner Aussage zurückspringen. Du meintest nämlich “cool, wenn man das richtige Programm für sich findet.” Also ich weiß nicht, inwieweit du dich jetzt dazu äußern willst, aber hörst du in deiner Freizeit, wenn dub Radio hörst, eigentlich auch PULS? Oder was ist so dein go to Radiosender?
V: Ja, ich höre sogar auch PULS, um dann zu kontrollieren, ob alles schön geplant wurde.
Ne, also ich hör momentan z.B. viel BBC Radio One. Das ist für mich auch immer ne super Anlaufstelle, weil ich find BBC ist super aufgestellt, auch in Sachen Newcomer Förderung. Weil die haben ja dieses Programm BBC Introducing, wo sie quasi immer noch sagen: “Hey, wir haben so Band wie Florence + the Machine groß gemacht und die machen da einfach ein super Marketing dahinter. Und ich finde das einfach so schön und ich schaue auch immer was die für Songs auf Rotation spielen, also des kann man ja online nachgucken alles. Und da lur ich auch schon immer mal wieder rein und hole mir dann bisschen Inspiration, auch für unser eigenes Programm.
Ne, also ich hör momentan z.B. viel BBC Radio One. Das ist für mich auch immer ne super Anlaufstelle, weil ich find BBC ist super aufgestellt, auch in Sachen Newcomer Förderung. Weil die haben ja dieses Programm BBC Introducing, wo sie quasi immer noch sagen: Und das ist ein Sender, den ich auf jeden Fall gerne hör und ansonsten höre ich schon immer querbeet. Also nur, um halt zu schauen, was die Konkurrenz so macht. Also ich hör auch Bayern 3, ich hör auch Bayern 2… Ich hör auch Privatradio, Energy, Charivari und Co... Also ich guck da schon immer mal rein und hör rein, was die anderen denn so spielen.
J: Ja cool. Oke, gehen wir weiter, zu Schritt 3 würd ich sagen… ähh, Wort 3, sorry... Und zwar Gleichberechtigung
V: Total wichtig. Und zwar weil die Musikindustrie ist leider nach wie vor ungleich aufgestellt. Also sowohl auf der Bühne - also auf Festivals - als auch hinter den Kulissen in der Struktur. Und ich finde, da muss sich auf jeden Fall was tun. Weil die Musikindustrie ja auch irgendwie die Gesellschaft widerspiegeln soll, also halt auch die Musiker:innen. Und wenn ich dann auf so ein Festival wie Rock am Ring/Rock im Park geh und da das Line-Up veröffentlicht wird und da vielleicht ein oder zwei Frauen dabei sind, dann finde ich das halt nicht repräsentativ. Und vor allem denke ich da auch an die jungen Frauen, die vielleicht auch noch Teenager sind oder halt gerade irgendwie 18 geworden sind und vielleicht dann auch mal überlegen, selber doch Musik zu machen und dann gehst du auf so n Festival, wo du die ganze Zeit nur Männer siehst. Dann finde ich, fehlt’s auch so ein bisschen an Repräsentation und vielleicht an Vorbildern. Und das ist total wichtig, dass du da eben auch weibliche Vorbilder siehst, weil dich das dann einfach selber auch animiert, vielleicht mal ne Gitarre in die Hand zu nehmen und zu sagen: “Hey, ich habe total Bock auch wie… Keine Ahnung, wie Wolf Alice oder Gör auch so eine Musik zu machen. Und deswegen ist es total wichtig, Frauen auch zu fördern und das machen wir auch bei PULS. Also wir haben ein fifty-fifty Radioprogramm, wo wir 50/50 im Radio auch abbilden und also, es tut sich auf jeden Fall was. Ich sehe es auch, aber es kann da auch noch viel mehr passieren. Aber ich sehe es schon, also ich glaube in den nächsten Jahren wird sich da auch noch viel tun, auch in der Musikindustrie
J: Bin ich voll bei dir. Aber… Das klingt doch schonmal nach einem sehr hoffnungsvollen Fazit eigentlich.
V: finde ich auch
J: Gut, dann schreiten wir weiter zum nächsten Wort: ländlicher Raum.
V: Immer auf der Suche nach Talenten, schwierig manchmal zu finden, wie erreichen mich die Leute - weiß ich manchmal nicht genau.
V: Also manchmal, es gibt auch so in, vor allem, in Bayern, so bestimmte ländliche Regionen, da haben wir nie irgendwelche Bands, die wir supporten können. Also wir haben jetzt in den letzten Wochen mal festgestellt, dass alles was so Richtung Coburg und so geht und Bamberg, Bayreuth, so die Ecken, die sind irgendwie leer. Also mir wurde mal gesagt, dass das halt auch an den Strukturen liegt. Also dass da halt auch nicht so die Clubkultur und so Jugendzentrum Arbeit gemacht wird wie jetzt z.B. in München oder Nürnberg. Und dann hast du halt eben so die größeren Städte, wie eben Nürnberg oder Regensburg, wo total viel geht und ich finde es manchmal so ein bisschen schade… Aber ja, also wie gesagt, das is ein strukturelles Ding.
J: Aber dann achtet ihr eigentlich schon so ein bisschen drauf, dass ihr auch Acts aus dem ländlichen Raum zieht?
V: Schon. Also ich frage auch immer mal wieder Bands an, die aus irgendeiner Stadt sind, wo ich noch nicht so viele Berührungspunkte hatte, und dann frage ich die auch mal, “Hey, kannst du mir vielleicht irgendwie paar Tipps schicken oder kannst du mal irgendwie Freunde von dir fragen oder irgendwelche Clubs oder Veranstalter oder so ob die mir Bands empfehlen können…” Und genau, dann dann gucke ich mir das mal an.
V: Manchmal sind’s halt dann auch leider… sind’s die typischen ländlichen Bands, wie die halt dann Punk Rock machen oder Hardcore. Ich finde, das is halt auch so ein Ding, was halt viel in der ländlichen Gegend passiert, aber ja… Also ich versuche immer mal wieder in solche Gegenden auch vor zu fühlen, aber ja… Klappt nicht immer...
J: Man kann halt auch nur mit dem arbeiten, was man findet.
V: Schon
J: Also, dann das letzte Worte, wenn du bereit bist:
V: Immer
J: Work-Life Balance:
V: Ist nicht immer vorhanden aber ich geb mein Bestes
J: Sowas hab ich mir fast gedacht. Also vorhin hast du ja gemeint, so “ja, Insta direkt nach dem Aufstehen”, dann auch sicher mit Arbeit im Hinterkopf…. Ist sicher nicht immer unanstrengend
V: Jaa… Ja gut, aber sagen wir’s mal so, es ist jetzt auch nicht so das allerschlimmste, würde ich mal behaupten jetzt, sein Instagram Feed durch zu gucken… Also klar, manchmal, also des Ding ist halt auch am Wochenende, wenn ich frei habe, dann schau ich ja auch immer mein Instagram Feed durch und ich habe auch immer im Hinterkopf so n bisschen: “ok, ist da jetzt ein newcomer dabei?” Wenn ich einen seh, dann markiere ich mir das irgendwie, aber… Also das ist jetzt nicht so, dass ich kurz vorm Burnout stehe oder so… Also so weit ist es bei mir nicht.
J: Des ist doch gut. In dem Zusammenhang aber noch eine kleine Frage am Ende, ich hab’s mir vorhin schon mal kurz gedacht. Machst du eigentlich Screenshots von Newcomer:innen, die du findest oder wie merkst du dir die? Also hast du nicht extrem viele Notizen von Leuten oder Profilen, die du nicht wieder verlieren willst?
V: Ich follow denen gleich, wenn mir da irgendjemand gefällt und wenn ich einen Release im Speziellen seh, dann schaue ich, ob es einen Prelink gibt und dann speicher ich mir den ab. Ich habe da mir so ein Workaround aktuell erstellt, wenn es da irgendeinen anderen gibt, dann bin ich immer über Tipps dankbar. Also ich kopiere mir den Link zum Song - manchmal ist der Song ja auch schon draußen - und dann schicke ich ihn mir per E-Mail. Wahrscheinlich ist das jetzt so das Allerschlimmste für manche, wenn die das hören, dass ich mir selber E-Mails schick.
J: Ach, ich mach des auch immer mal wieder.
V: Also ich könnte mir auch mal so n Dokument erstellen, aber irgendwie war des jetzt grade so für mich der einfachste Weg.
J: Ja, jeder wie’s für ihn passt.Aber ich hab halt so massenweise Screenshots von Sachen, die ich seh und nicht vergessen möchte und dann gehen sie doch wieder unter und ich schau sie nie wieder an.
V: Ja, aber schau, da hat halt jeder so sein Ding irgendwie, wie man dann damit arbeiten kann.
J: Ja… Des stimmt. Jeder so, wie’s ihm passt.
J: Gut, aber dann würd ich sagen, sind wir an einem Ende angekommen. Danke, dass du da warst! Danke für deinen Einblick. Super interessant, super ausführlich. Danke für deine Zeit.
V: mega gerne
J: Ich würd deine Kontaktdaten jetzt auf jeden Fall auch in die Linkbox packen, falls es noch irgendwas gibt, falls des cool ist.
V: Gerne, followed mir auf Instagram, falls ihr irgendwelche Fragen habt oder so, könnt ihr mich immer dort erreichen.
J: Gut, dann danke nochmal, dass du dir die Zeit genommen hast und dir noch einen schönen Tag! Ciao!
J: (Musik wird eingeblendet)
V: Gerne! Ciao
J: Danke für’s Zuhören! Falls euch zu dieser Folge noch Fragen kommen, meldet euch gerne bei mir und kontaktiert mich einfach. Ich pack euch alle Kontaktdaten in die Linkliste.
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